Wie Unternehmen und KI zusammenarbeiten können, um die Wirtschaft der Zukunft zu gestalten.

Die aktuelle Diskussion über KI konzentriert sich zunehmend auf die Entwicklung immer größerer und leistungsfähigerer Modelle. Der Economist berichtete am 20. Januar 2025, dass die Entwicklung und der Betrieb neuer Modelle exponentiell teuer werden. Auch wenn DeepSeek kürzlich ein Modell vorgestellt hat, das diesem Trend entgegenwirkt, bleibt die grundlegende Frage: Ist Größe wirklich die Lösung?

Vom Laplaceschen Dämon zur KI-Integration

Im Jahr 1814 stellte sich der französische Mathematiker und Physiker Pierre-Simon Laplace ein Wesen vor, das als Laplace-Dämon bekannt war – ein Wesen, das alle Naturgesetze und den genauen Zustand des Universums zu jedem Zeitpunkt kennen konnte. Mit diesem Wissen könnte es die Zukunft mit Sicherheit vorhersagen. Diese klassische, deterministische Philosophie ist jedoch inzwischen grundlegend in Frage gestellt worden.

Die Art und Weise, wie wir Sprache verstehen, veranschaulicht diesen Wandel. Bedeutung existiert nicht in einer festen, objektiven Realität. Sie wird durch die Art und Weise geprägt, wie Sprache in bestimmten sozialen und kulturellen Kontexten verwendet wird. Wie Ludwig Wittgenstein bekanntlich sagte: „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache “ (Philosophische Untersuchungen, §43). So wie die Bedeutung in der Sprache nicht mit absoluter Sicherheit vorhergesagt werden kann, gilt dies auch für die Wirtschaft, die auf komplexen Interaktionen und emergenten Entscheidungen beruht.

KI als Teil des Wirtschaftsnetzes, nicht als Ersatz

Das gleiche Prinzip gilt für wirtschaftliche Prognosen. Die Wirtschaft ist kein starres, deterministisches System, sondern ein sich entwickelndes, intelligentes Netzwerk, das Verfügbarkeitsprobleme löst und durch Interaktionen Sinn erzeugt. In diesem Sinne ähnelt ihre Struktur in bemerkenswerter Weise den heute in der künstlichen Intelligenz verwendeten Transformatormodellen.

Diese Ähnlichkeit deutet jedoch auf einen wichtigen Perspektivenwechsel hin: KI sollte nicht darauf abzielen, bestehende Entscheidungsstrukturen zu ersetzen, sondern sich nahtlos in sie zu integrieren. Unternehmen brauchen nicht unbedingt immer leistungsfähigere KI-Modelle, sondern Modelle, die nachvollziehbar, transparent und auf konkrete Anwendungsfälle zugeschnitten sind. Nur dann können Entscheider KI-generierten Erkenntnissen vertrauen, ohne die Kontrolle über kritische Geschäftsprozesse abzugeben.

Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Finanzprognose. Ein hochkomplexes, undurchsichtiges Modell kann vielleicht statistisch überlegene Vorhersagen liefern. Aber wenn Führungskräfte nicht verstehen können, warum bestimmte Prognosen gemacht werden, sollten sie zögern, danach zu handeln. Im Gegensatz dazu ermöglicht ein gut integriertes, transparentes KI-Tool, das das menschliche Fachwissen ergänzt, bessere und fundiertere Entscheidungen.

KI in der Wirtschaft neu denken

Unternehmen müssen sich auf eine neue Art der Zusammenarbeit mit KI einstellen. Anstatt KI als externes Werkzeug zu betrachten, das lediglich Aufgaben automatisiert, sollten sich Unternehmen als Netzwerke verstehen, die durch Kommunikation und Interaktion definiert sind. Das Ziel ist nicht nur Effizienz, sondern eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI.

Diese Perspektive erfordert einen anderen Ansatz für Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse. KI sollte als eine Erweiterung der Unternehmensintelligenz konzipiert werden, die das strategische Denken fördert, anstatt nur riesige Datenmengen zu verarbeiten. Führungskräfte, die sich diese Denkweise zu eigen machen, werden besser in der Lage sein, KI effektiv zu nutzen.

Die eigentliche Frage ist also: Sind Sie bereit, die Rolle der KI in Ihrem Unternehmen über die Perfektion der Vorhersage hinaus zu überdenken?


Eine Antwort zu „KI-Integration: Warum Größe nicht alles ist“

  1. Avatar von A WordPress Commenter

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